Tapas & Sangria

Bald ist Sommeranfang (auch wenn dies das Wetter heute eher weniger interessiert) und somit wird es Zeit für eine richtige Sommerparty.
Wenn ich feiere, nehme ich am liebsten ein Motto für mein Buffet. Dies ist schön einfach, da die Richtung dann vorgegeben ist, die Klassiker jeder kennt und mag und ich sofort weiss, welche Getränke ich nehmen kann und welche Deko passt.
Zur Inspiration gehe ich auf meinen Balkon, atme tief ein, sehe den blauen Himmel und schnuppere den Duft meiner Blumen und Kräuter (Anmerkung der Red.: das kleine Brainstorming hat bereits letzte Woche statt gefunden). Und da habe ich schon eine Vision: eine spanische Fiesta soll es werden!! Ich liebe spanisches Essen, vor allem Tapas. Und dann natürlich diese wunderbare, berühmte, süffige Getränk: Sangria!
Mal sehen, ob ich die Atmosphäre, die mir vorschwebt in den Garten zaubern kann.

Also, das Motto steht fest: Sangria und Tapas!!

Tapas, diese kleinen köstlichen Häppchen, die man den ganzen Abend vor sich hin futtern kann. Da dies jedoch ein ehrgeiziges Unterfangen darstellt (eigentlich ist ja die Regel: nicht soviel Fingerfood für eine grössere Anzahl von Gästen), ist eine gute Vorplanung erforderlich. Ich muss also bereits die Ärmel hochkrempeln, bevor die Party los geht.

Die Vorplanung ist eigentlich der schönste Teil: Rezepte suchen, sich alles in den schönsten Farben ausmalen, Rezepte ausprobieren und somit kochen und schlemmen ohne Stress. Vorfreude ist die schönste Freude.

Ich erwarte nun eine etwa 35 Mann und Frau starke Gästeschar, die viel Hunger und Durst mitbringen und natürlich höchstmögliche Temperaturen.

Die ungefähre Vorplanung sieht ungefähr so aus:

35 Personen * 750g Essen = 26,25 kg Essen

Ob man nun auf oder abrundet ist egal, auf ein paar Gramm mehr oder weniger kommt es nicht an.

Das Buffet in Grobplanung:

4 kg Albigondas (halten gerade ein kleines Winterschläfchen im Tiefkühler)
3 kg kanarische Runzelkartoffeln
3 kg Brot
2 kg Wurst und Käse (die spanischen Klassiker: Serrano, Chorizo, Manchego, eingelegter Schafskäse etc.)
1 kg verschiedene Dips (für die kanarischen Runzelkartoffeln dürfen rote und gründe Mojo nicht fehlen)
3 kg Empanadillas
4 kg Gemüse Tapas (Oliven, marinierte Auberginen, Artischocken, Champignons, getrocknete Tomaten, Paprika)
2 kg gemischten Salat
4 kg Nachspeisen (galicische Mandeltorte, Wassermelone, Ananas)

Die ersten Rezepte gibt es hier schon gleich mit dazu.

Kombüse

Am Wochenende fand wieder das alljährliche Ereignis statt, auf das wir uns schon immer Wochen im Voraus freuen: wir fahren auf einem Plattbodenschiff in Holland segeln!
Die Besatzung: 28 Leichtmatrosen, 4 Schiffsjungen und Mädchen (zwischen 6 Jahren und 5 Monaten), ein richtiger Matrose (Maat genannt) und ein Kapitän (Skipper).
Nach einem richtigen Segeltag mit viel Wind und Sonne gilt es diese hungrige Mannschaft nun mit einer leckeren Mahlzeit zu versorgen.
Jeder, der sich schon immer mal gerne als Smutje betätigen wollte, darf einen Tag kochen und bekommt vier willige Helfer zur Seite gestellt. Wir sprechen uns dann untereinander ab, damit es nicht jeden Tag Nudeln oder nur Kartoffeln gibt und erfreuen uns jedes Jahr wieder an ganz anderen leckeren Gerichte.
So ein Essen ist der perfekte Abschluss eines Segeltages (und Beginn einer oftmals langen Nacht), alle kommen zusammen und hauen ausgelassen rein.

Das Schiff hat eine Minikombüse, die ist mit einem grossen 6 Platten Gasherd, einem entsprechenden Backofen und jeder Menge Equipment in grossen Grössen ausgestattet.
Dieses Jahr standen (unter anderem) auf dem Speiseplan:

Harira, vegetarisch und mit Hühnchenfleisch, Wassermelone

Zur Mengenberechnung:

Die Harira wurde restlos verputzt (bei der Menge wie im Rezept beschrieben sind so gerade alle satt geworden), dazu noch 6 grosse Baguettebrote (3.4kg ungefähr) und zum Nachtisch 3 grosse Wassermelonen.

Sektempfang mit Quiche

Die Quiche gilt heute als französischer Klassiker. Gemeint ist ein herzhafter Kuchen, der in einer speziellen flachen Quicheform gebacken wird. Die Form wird mit einem Mürbeteigboden ausgelegt, mit Lauch und Speck gefüllt und mit einer Masse aus Eiern und Creme fraiche aufgefüllt und im Ofen gebacken.
Die Quiche ist nicht nur einfach lecker, sondern auch ungemein vielseitig. Man kann diesen Kuchen mit allen erdenklichen Zutaten füllen, den Guss mit verschiedenen Käsesorten verfeinern und mit fertigem Blätterteig ist die Vorbereitung ein Kinderspiel.
Dazu gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: ob warm, ob kalt, ob als Vorspeise, als Hauptgang mit Salat, als Snack beim Picknick, als Fingerfood, als Mittagsessen auf der Arbeit, im Sommer oder im Herbst zum Federweissen… Quiche geht einfach immer.
Man kann sie auch sehr gut vorbereiten, kalt stellen und im Backofen vor dem Servieren noch mal aufwärmen.

In der Schweiz gibt es eine Variante des herzhaften Kuchens, der Wähe genannt wird und auf dem Blech gebacken wird.

Für unseren mittaglichen Sektempfang haben wir uns für eine Mischung aus Beidem entschieden: Quicherezepte für Backbleche. Empfangen werden 50 Menschen, deren Frühstück bereits eine Weile her sein dürfte und die sich bis zum Nachmittagskaffe und das Abendessen in Geduld üben müssen.
Gereicht werden 4 verschiedene Quiches, die mit Blätterteig und auf dem Backblech zubereitet werden.

Die Menge der angegeben Rezepte (ausgerechnet für eine Quicheform) wird vervierfacht und reicht dann jeweils für drei Bleche. Dann kann sich die Füllung schön auf dem Blech verteilen und man hat nicht zu wenig. So bekommt man eine schöne Mischung aus Pizza und Quiche. Je nach Grösse der Stücke erhält man aus einem Blech zwischen 16 und 20 Stücke. Insgesamt bereiteten wir 12 Bleche für ca. 50 Menschen als Schmaus zum Mittag vor dem Nachmittagskaffee.
Die leckeren Kuchen werden am Tag zuvor gebacken, geschnitten und kühl gestellt und müssen dann am nächsten Mittag nur noch serviert werden.

Fazit:
Es ist ungefähr ein Blech übrig geblieben.
Der Arbeitsaufwand ist jedoch nicht zu unterschätzen. Besonders da die Bleche ja nur hintereinander gebacken werden können. Zu 2. waren wir gut 5 Stunden beschäftigt.
Wir haben auch zwei Bleche mit Mürbeteig ausprobiert, was auch sehr lecker war. Für diese Menge an Blechen ist es jedoch sehr viel Aufwand.

Das Rezept für den Mürbeteig folgt hier kurz:

für die Böden von 2 Blechen:

500g Mehl
250g Butter
2 TL Salz
8 EL kaltes Wasser

Alle Zutaten gut verkneten (aber nicht zu lange, da der Teig durch die Wärme der Hände dann weich wird und klebt).
Den Teig zu einer Kugel formen und 30m im Kühlschrank kalt werden lassen.
Die Kugel dann exakt halbieren (die Menge reicht haargenau für 2 Bleche) und auf Backpapier ausrollen.

Tip:
Man kann auch noch etwas geriebenen Parmesan oder Kräuter der Provence in den Teig einkneten.

Fazit Brunch

Fazit:

Insgesamt sind Brot, Käse und Wurst übrig geblieben. Dazu haben wir noch zwei mitgebrachte und selbstgebackene Osterlämmer verspeist.

An Getränken wurden verbraucht:
1l Milch
4l Saft
2 Flaschen Sekt
und Kaffee, sowie Tee

Zeitplan Brunch

Zeitplan:
Dazu ist zu sagen, dass ich beim Aufbau und am Brunchmorgen tatkräftige Unterstützung meines Freundes hatte.

2 Tage vorher:
Einkäufe erledigt
Scones eingefroren
Rucola Pesto und Rucola Frischkäsecreme zubereitet

1 Tag vorher:
Tomaten-Kokossuppe gekocht
Aufbau: Buffettisch vorbereitet, Tische gedeckt und geschmückt

Morgen des Brunches:

Der Zeitplan sah ungefähr so aus:

8 Uhr: Kartoffelsalat
8 Uhr 40: Vanillesahne
8 Uhr 50: Frischkäse Creme mit getrockneten Tomaten
9 Uhr: Küche aufräumen
9 Uhr 20: Champignons putzen
9 Uhr 30: Bärlauchquark
9 Uhr 40: Obstsalat
10 Uhr: Küche aufgeräumt
10 Uhr 15: Champignons anbraten
10 Uhr 40: Frittata zubereiten
10 Uhr: Scones auftauen
10 Uhr 45: Scones backen
11 Uhr: Gäste empfangen

Wie oben bereits erwähnt haben wir das mit zwei Personen vollbracht.

Mengenlehre

Die Aufgabenstellung: es gilt eine Schar von 12 grossen und 4 kleinen Gästen von 11 Uhr Morgens an bis ca. 17 Uhr Nachmittags durchgehend satt und zufrieden zu halten. Eine kleine Schwierigkeit ergibt sich noch dadurch, dass das Event Ostermontag statt findet und daher bereits Samstag alles eingekauft werden muss.

Man möchte nun natürlich eine Auswahl erlesener Speisen und Getränke anbieten, alle Geschmäcker gleichermassen bedienen und auf keinen Fall von irgendetwas zu wenig da haben, aber auch bitte nicht auf dem ganzen Zeug sitzen bleiben, denn das wäre Verschwendung und man hat für die Vorbereitung nun auch nicht unbegrenzt Zeit.
Keine leichte Aufgabe.

Daher mache ich zunächst einfach mal ein kleines Brainstorming und schreibe in diesem Fall alles auf, was mir zum Thema Brunch einfällt. Dann krame ich in meiner Rezeptfestplatte nach passenden Gerichten, entweder meine Lieblingsgerichte, von denen ich weiss, dass sie gut ankommen oder etwas, dass ich schon immer mal ausprobieren wollte.
Die simpelsten Gerichte kommen in die nähere Auswahl.

Nun rechne ich zunächst die benötigte Menge aus, ich rechne immer zwischen 500g und 750g Essen pro Person (alles inklusive).

In diesem Fall habe ich mich für die grössere Menge entschieden, um mehr Auswahl zu haben und da ja auch zwei Mahlzeiten abgedeckt werden. Bei kleineren Gästeanzahlen breche ich meine Regel zur Mengenberechnung schonmal und nehme in Kauf, dass ich etwas über habe (das wird dann Gästen mitgegeben oder in den nächsten Tagen gegessen). Man möchte ja eine Auswahl von Speisen und gleichzeitig aber auch eine gewisse Menge von jedem Gericht anbieten.

Hier nun der Speiseplan:

Tomaten-Kokossuppe: 3,5l
Kartoffelsalat mit Rucola-Walnusspesto : 1,6kg
gebratene Champignons mit Bärlauchquark: 1,5kg
Kräuter Frittata: 1kg
Frischkäse mit getrockneten Tomaten und Frischkäse mit Rucola-Walnusspesto: 200g
Baguette, Brötchen, Schwarzbrot: 1,5kg
Aufschnitt (Käse, Salami und Schinken): 800g
Snacktomätchen: 200g
Scones mit Sahne und Erdbeermarmelade: 1,5kg
Obstsalat: 2,5kg

Insgesamt sind das 9,7kg Essen (also ca. 800g pro Person) und 17 Portionen Suppe a 200ml.

Brunch

Ein Brunch, also diese wundervolle, stundenlange Schlemmerei, bei der das Frühstück nahtlos in das Mittagessen übergeht (und manchmal auch noch spontan direkt in Nachmittagskaffee und Abendessen), hat ganz viele Vorteile.

Es ist gesellig, die Gäste können die Kinder mitbringen, alle ausser dem Gastgeber sind ausgeschlafen und fröhlich,man kann sich unterhalten, die Nachbarn können sich nicht über den Lärm beschweren, die Spur der Verwüstung hält sich im Gegensatz zu nächtlichen Partyekzessen in Grenzen und wenn man entsprechende Vorkehrungen trifft (also dem Ganzen ein zeitliches Limit setzt), kann man noch am selben Tag alles wieder aufräumen und hat den Abend für sich. Dazu besteht ein Grossteil des Partybuffets aus Brot und Aufschnitt, also ist auch nicht ganz so viel vorzubereiten und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Und man selbst bekommt auch mal wieder einen Sonnenaufgang zu sehen, was auch ein sehr schönes Erlebnis ist.

Brunchbuffet

Brunchbuffet

Eine gute Zeitplanung

Da man nun aber nicht einen ganzen Tag lang Zeit hat in der Küche zu stehen, ist eine gute Zeitplanung erforderlich. Hier habe ich meine Erfahrungen aus dem letzten Brunch zusammen gefasst:

  • auch, wenn es schwer fällt, die monatenlang sorgfältig gehorteten und gesammelten Schätze aufzugeben, ist es sehr ratsam in den Wochen vor dem Brunch mal wieder die Tiefkühltrühe zu entleeren. Gerade für einen Brunch lassen sich viele Dinge einfrieren und morgens ganz frisch aufbacken (zum Beispiel Scones Teig). Dann ist das selbstbereitete Gebäck sogar noch warm!
  • der Buffetaufbau erfolgt am besten in der Form, dass sich die Gäste selbst bedienen können, so wie es auch in vielen Hotels beim Frühstücksbuffet gemacht wird. Kaffe und heisses Wasser für Tee kann man vorkochen oder die Padmaschine und den Wasserkocher bereitstellen, so dass sich jeder selbst mit Tee und Kaffee versorgen kann (einen kleinen Tischmülleimer für Teebeutel und Pads nicht vergessen). Ebenso kann man einen Toaster und Toastbrot mit aufs Buffet stellen für frisches Toast.
  • eine leichte Suppe gehört zum Brunch dazu, sie sorgt für den perfekten Übergang zwischen dem morgendlichen und dem Mittagsteil. Der Vorteil ist, dass die meisten Suppen beim zweiten Aufwärmen besser schmecken und daher gut am Abend vorher zuzubereiten sind. Hier findet ihr einige meiner Ideen für leicht bekömmliche und schnell zuzubereiten Partysuppen.
  • damit man nicht noch morgens aus dem Haus muss, kann man eine gute Freundin oder einen guten Freund (am besten pünktliche Menschen) auch ruhig bitten, auf dem Weg Brötchen oder Brot mitzubringen.
  • die Aufbauarbeiten kann man am besten schon am Abend vorher erledigen, also Tisch decken, alles in dekorative Gläschen füllen, Tassen und Gläser rausstellen, die Kaffee und Teebar vorbereiten, eventuelle Deko etc. Dann kommt man am nächsten Morgen auch gar nicht in Versuchung erstmal selbst ein ausgedehntes Frühstück zu sich zu nehmen, sondern legt direkt los.